Wasserball wurde in England Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt, im gleichen Zeitraum als Polo entstand. Darum spricht man im angelsächsischen Raum vom „Waterpolo“. Von 1870 bis 1874 arbeitete eine Gruppe des London Swimming Club an der Ausarbeitung von Regeln, die sich am Fußball orientierten. Ziel war es, mehr Abwechslung in den Wassersport zu bringen.
In den Folgejahren entwickelte sich eine Art von Wasserbaseball mit drei Spielern pro Mannschaft, deren Ziel es war, den Ball auf der gegnerischen Seite auf ein Boot oder eine ähnliche Plattform zu legen. Regeln, wie das Ziel erreicht werden kann, existierten dabei nicht, sodass sich meistens nur die kräftigsten Spieler durchsetzten. Um das Spiel aber populärer zu gestalten erließ der Bournemouth Premier Rowing Club 1876 die ersten Regeln. Presseberichte aus jener Zeit zu Folge hieß das Spiel „Aquatic Handball Match“. Zwei Teams mit je sieben Spielern standen sich in einem Fluss gegenüber und versuchten, den Ball auf ein Floss der gegnerischen Mannschaft zu legen. Tore gab es weiterhin keine, dafür aber einen Schieds- und zwei Linienrichter.
Der Weg zur Professionalisierung
Ab dem Jahr 1880 wurden zwischen schottischen und englischen Teams regelmäßig Wettkämpfe in dieser Sportart organisiert. Bei diesen Treffen wurden grundlegende Änderungen eingeführt, die zum heute bekannten Wasserball führten. Das Spielgerät bestand fortan aus einem Volllederball, die Tore wurden eingeführt und der Ball musste nicht mehr abgelegt werden, sondern durfte geworfen werden. Die Attraktivität des Spiels erhöhte sich rasant, sodass im Jahre 1885 der englische Schwimmverband Waterpolo als eigenständige Sportart anerkannte und einige weitere allgemeingültige Regeln beschloss.
Bereits 1888 fanden Meisterschaftswettbewerbe statt und eine London League mit Teams aus verschiedenen Stadtteilen wurde gegründet. Im gleichen Jahr kam es nochmals zu einigen Änderungen im Regelwerk, was die Beliebtheit unter den Wassersportlern erneut steigerte. So dauerte es nicht lange, bis sich Wasserball auch auf dem europäischen Kontinent und in Nordamerika rasch ausbreitete.
