Verbreitung von Wasserball in Deutschland
Ab dem Jahr 1893 stieg das Interesse für Wasserball auf dem Kontinent und damit auch in Deutschland, später auch in Österreich und Ungarn.
Der Berliner Fritz Kniese lernte das Spiel bei einem Englandaufenthalt kennen und begeisterte seine Vereinskameraden beim Schwimmclub Borussia Berlin damit. Dank Fritz Droemer, der überall in Deutschland Einführungskurse abhielt, verbreitete sich diese neue Sportart schnell und so organisierte der Deutsche Schwimm-Verband e.V. 1912 die erste offizielle Meisterschaft im Wasserball. Berliner Schwimmklub Germania gegen Schwaben-Stuttgart hieß das erste Finale, welches die Berliner für sich entscheiden konnten.
Organisatorisch ist Wasserball als Fachsparte beim DSV, dem Deutschen Schwimm-Verband angesiedelt. Der Olympiastützpunkt dafür befindet sich in Hannover. Auch in Berlin und Chemnitz werden Wasserball-Internate für junge Talente angeboten. In allen drei Einrichtungen wird die schulische Ausbildung mit Wasserball kombiniert. Es stellt sich allerdings ständig die Frage, ob es sich dabei schon um Spitzensport oder noch um Breitensport handelt. Durch mangelnde Aufmerksamkeit in der Bevölkerung für diesen Sport und die dadurch fehlenden Sponsoren gibt es keine Profis in diesem Bereich, und da es keine Profis gibt, auch keinerlei internationalen Erfolge bei Olympia oder Weltmeisterschaften.
Die oberste Spielklasse ist dabei die Deutsche Wasserball-Liga mit sechzehn Teams bundesweit. Der alles dominierende Verein sind dabei die Wasserfreunde Spandau 04 aus Berlin, die von 1979 bis 2010 dreißigmal Meister wurden.
Seit 1982 wird der Titel Deutscher Meister auch für Frauen vergeben, in deren Liga sieben Vereine spielen.
Wasserball bei Olympia
Seit den Olympischen Sommerspielen in Paris im Jahr 1900 ist Wasserball fester Bestandteil des Olympiaprogramms. In Amsterdam 1928 konnte sich die deutsche Mannschaft überraschend gegen die favorisierten Ungarn im Finale durchsetzten und eroberte die Goldmedaille. Es blieb aber bis heute bei diesem einzigen Erfolg. Die dominierende Nation in dieser Sportart sind die Ungarn, die sich bereits neun Mal Olympiagold umhängen durften.